Der Rebhof ist eine landwirtschaftliche Siedlung aus dem Jahre 1952. Auf dem Hof leben Christine und Andreas Buri mit Samuel und Philipp, sowie die Eltern Oskar und Martha Sigrist. Milchkühe, Ackerbau, Reben, Direktvermarktung und Biodiversitätsflächen sind die Hauptstandbeine des Betriebs
Kühe
Seit 2005 leben unsere 60 Kühe im modernen Freilaufstall mit allem Komfort, der das Leben einer Kuh angenehm und produktiv macht: viel Platz, Bewegung, frische Luft, weiche und trockene Liegeflächen, gutes und ausgewogenes Futter. Die Kühe gehören zur Rasse Holstein (schwarze Farbe) und Red-Holstein (rote Farbe). Jede Kuh gibt jährlich etwa 9000 kg Milch und bringt ein Kalb zur Welt. Die weiblichen Kälber bleiben ca. 10 Monate auf dem Rebhof, gehen dann zur Aufzucht nach Frauenfeld oder Hinwil und kommen mit ca. 24 Monaten trächtig und kurz vor dem ersten Abkalben wieder zu uns zurück. Wir ziehen ca. 20 Kälber pro Jahrgang auf. Die männlichen Kälber mästen wir in unserem Stall mit Tiefstreu, Auslauf und Tränkeautomat. Die Väter dieser Kälber stammen aus den Rassen Charolais oder Limousin, was für gute Fleischqualität und hohe Tageszunahmen steht. Aus einem bei der Geburt ca. 50 kg schweren Kalb wird so in ca. 120 Tagen ein schlachtreifes Mastkalb mit rund 230 kg Lebendgewicht. Daraus entsteht feines Kalbfleisch mit dem Label IP suisse. Jedes Kalb trinkt in seinem Leben ca. 1000 lt Vollmilch und ca. 100 kg Milchergänzungspulver. Dazu haben die Kälber frisches Heu und Wasser zur freien Verfügung. Kommen Sie mal vorbei und bestaunen Sie die munteren, farbigen und runden Mastkälber.
Swissmilk green
Die gesamte Wertschöpfungskette Milch bekennt sich zum Branchenstandard nachhaltige Schweizer Milch und einer entsprechenden Charta. Ab September 2019 kann diese Milch als "swissmilk green" gekennzeichnet und vermarktet werden. Der Bauernhof muss 10 Grundanforderungen und mindestens 2 Zusatzanforderungen erfüllen. Der Rebhof erfüllt die Bedingungen. Nachfolgend die wichtigsten Anforderungen:
• Kühe erhalten Freilauf. In den Laufhof ganzjährig/täglich, im Sommer zusätzlich täglich auf die Weide • Prüfung der Trächtigkeit: Der Milchproduzent ist verpflichtet dafür besorgt zu sein, dass zu schlachtende Kühe nicht trächtig sind. • Nur gezielte antibiotische Behandlungen • Komplementärmedizinische Methoden werden angewandt (Homöopathie) • Verfütterte Soja nur nachhaltig produziert und keine Palmöl im Futter • Jede Kuh hat einen Namen. • Regelmässige Weiterbildung der Betriebsleiter/-in. • Auf dem Betrieb wird jährlich mindestens ein schulischer Anlass mit Jugendlichen oder Kindern durchgeführt.
Um die Wertschöpfung unserer Milchproduktion abzusichern und zu erhöhen, haben wir uns Anfang 2019 entschieden, auf dem Hof aus einem Teil unserer Milch Joghurt zu produzieren und direkt zu vermarkten. Das alte Milchzimmer bot sich als Milchverarbeitungsraum an. Nach diversen Abklärungen – vor allem auch hinsichtlich Lebensmittelhygiene – konnten wir Mitte 2019 die ersten Testserien starten und im Oktober unsere Hofjoghurts lancieren. Die Haupteinrichtungsgegenstände der Hofmolkerei sind: eine Wasserenthärtungsanlage, ein Milchtransporttank, eine Milchförderpumpe mit Frequenzsteuerung, ein Chargenpasteur, ein Homogenisator, ein Abfülltrichter und eine Becherversiegelungsmaschine. Um die Kühlkette nahtlos zu garantieren, haben wir zusätzlich eine Kühlzelle für die frisch abgefüllten Joghurts eingerichtet. Im Moment produzieren wir ein bis zweimal die Woche für unseren Hofladen und unsere Wiederverkäufer. Mehr zu unserem Hofjoghurt erfahren Sie hier.
Acker- und Futterbau
Wir bauen zwei Getreidearten an, nämlich Weizen und Gerste. Die geernteten Brotweizenkörner verarbeitet zum Teil die Mühle Entenschiess zu feinen Backmehlen, welche wir im Hofladen verkaufen. Die Gerste wird in der Sammelstelle Thalheim zwischengelagert und kommt in Futtermischungen wieder auf unseren Hof zurück. Mähwiesen und Weiden brauchen wir für die Kühe. Wir lagern das konservierte Futter vorwiegend in unseren drei Fahrsilos, aus denen wir ganzjährig Futter für die Kühe entnehmen können. Ein kleiner Teil des Wiesenfutters wird zu Heu- und Siloballen gepresst. Alle Hofdünger aus der Tierhaltung können auf den eigenen Flächen verteilt werden, womit die Nährstoffkreisläufe beriebsintern geschlossen werden können
Mit der Natur
Nebst der landwirtschaftlichen Produktion haben wir ein Auge auf natürliche Zusammenhänge und naturnahe Lebensräume. Wir produzieren nach den Richtlinien der IP Suisse. So stehen auf unserem Betrieb aktuell 80 Hochstammfeldobstbäume, 20 Nussbäume, diverse standortgerechte Einzelbäume und 35 Hopfweiden entlang dem Lorenbach. Vom Ertrag der Hochstammbäume machen wir feinen Apfelsaft -übrigens wachsen die Bäume ohne jeglichen Pflanzenschutz. Alte, robuste Sorten machen es möglich. Dazu gibt es viele Nisthilfen für Vögel, Wildbienenhotels, Sandlinse für Insekten, Hecken mit Wildrosen, Steinhaufen, Feuchtstellen, Buntbrachen und extensive Wiesen mit besonderer Qualität (Artenvielfalt).
Solarstrom
Seit Mai 2017 sind wir am Netz. Will heissen, unsere Photovoltaik-Anlage produziert seither bei schönem Wetter tagsüber sauberen Strom. Wir haben unseren Verbrauch so angepasst, dass wir ca. 2/3 des selber produzierten Stromes auch selber verbrauchen können. Den Rest speisen wir ins Netz ein und verkaufen den Strom den EKZ. Wir können so die Jahresstromkosten ungefähr halbieren. Mit der einmaligen Unterstützung vom Bundesamt für Energie für solche Anlagen, sollte die Investition in gut 10 Jahren amortisiert sein.